Christoph Knecht

“Neben den kulturellen Codes seiner exotischen und heimischen Relikte, bemächtigt sich Christoph Knecht tradierter Produktionsprozesse. Fliesen, Keramik, Bronze und Kaltnadelradierungen zeugen von einer romantisierten Rückführung auf das Handwerk und brechen mit der Effizienz technologischer Herstellungsprozesse.

Durch die Verwendung von alltäglichen Einwegprodukten wie Pappteller oder Kuchendekor marginalisiert er die Ursprungsfunktion dieser Objekte und verschiebt diese in die Sphäre von Kunst; in eine veränderte Haltbarkeit. Sowohl in seiner Materialauswahl, als auch in seiner künstlerischen Nähe zum Handwerk wird die Grenzziehung zur Kunst aufgebrochen und macht ihre hierarchische Vermeidung sichtbar.

Während eines Chinaaufenthaltes verinnerlichte Christoph Knecht den philosophischen Aspekt der Ganzheitlichkeit. In seiner Malerei verwachsen biomorphe Pflanzentriebe mit menschlichen Partien des Körpers. Dabei changiert er zwischen ornamentalen Darstellungen und botanischem oder medizinischem Lehrstich. Im All-Over wird das zirkuläre Prinzip potenziert. Dieser Umlaufgedanke ist Teil seiner künstlerischen Praxis.”

 

Katharina Klang
 

Date

17. Dezember 2015

Category

Zwischenlandung

Photo

China | 2010 | courtesy of the artist